Aale

 

Die Aale sind eine Knochenfischgattung und Familie aus der Ordnung der Aalartigen. Es sind flussabwärts wandernde Wanderfische, die ihr Erwachsenenleben in Süßgewässern verbringen und zum Laichen ins Meer wandern.
Aale werden einen halben bis eineinhalb Meter lang und haben 100 bis 119 Wirbel, die nur schwach entwickelte Fortsätze haben. Charakteristisch ist ihre langgestreckte, schlangenförmige Gestalt. Der Körper ist walzenförmig und im Querschnitt rund, erst im hinteren Drittel flacht er seitlich ab. Rücken-, Schwanz- und Afterflosse sind zu einem durchgehenden Flossensaum zusammengewachsen. Allen Aalen fehlen die Bauchflossen, die Brustflossen sind dagegen gut entwickelt.
Der Kopf ist nicht vom Körper abgesetzt, der Unterkiefer steht leicht vor. Die engen Kiemenöffnungen schließen so gut, dass Aale für längere Zeit außerhalb des Wassers überleben können, ohne dass die Kiemen austrocknen.
Alle Aale verbringen ihr Erwachsenenleben im Süßwasser und kehren zur Fortpflanzung ins Meer zurück. Nach dem Verlassen der Süßgewässer fressen sie nicht mehr und sterben nach der Ei- bzw. Spermienabgabe. Der Europäische Aal laicht in der Sargassosee zwischen 20° und 30° nördlicher Breite und 80° und 50° westlicher Länge.
Die jungen Aale schlüpfen im Atlantik, in der Sargassosee (in der Nähe der Bahamas). Etwa drei Jahre brauchen diese Larven, um von der Sargassosee an die europäischen Küsten zu gelangen. Etwa 100 km vor der europäischen Küste beginnt die Umwandlung der Aallarven zu den ca. 7 cm langen Glasaalen. Im Frühjahr schwimmen sie in zum Teil großen Schwärmen von den europäischen Küsten flussaufwärts in die Binnengewässer des Landesinneren.
In ihren Heimatgewässern wachsen sie die nächsten Jahre zur vollen Größe heran. Weibliche Tiere werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif, männliche in einem Alter von 6 bis 9 Jahren. Zum Ablaichen wandern die Tiere im September/Oktober aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren: in die Sargassosee. Dabei werden innerhalb eines Jahres teilweise Strecken von über 5000 Kilometern ohne Nahrungsaufnahme gegen den Golfstrom zurückgelegt.
Die Energie für den „Umbau“ des Körpers und für die lange Reise zum Laichort entnehmen die Aale ausschließlich ihren Fettreserven, die sie sich im Laufe der Jahre angefressen haben. Das Fettreservoir wird in den Eingeweiden und unter der Haut gebildet
Aale sind insbesondere in der Dämmerung und in der Nacht aktiv. Sie ernähren sich vorwiegend von Würmern, (Klein-)Krebsen, Insektenlarven etc., aber auch von Fischlaich und kleinen Fischen
Der Europäische Aal kommt in unseren Gewässern in zwei Ernährungsvarianten vor: Die eine ist der Spitzkopfaal, mit schmalem Kopf und spitz zulaufender Schnauze, der sich vorwiegend von Krebsen und anderen Wirbellosen ernährt. Die andere Variante ist der Breitkopfaal, mit breitem Kopf und breiter Schnauze, ein Fischjäger.